Eduard Burkhard Paul Müller

Eduard Müller (20.08.1911-10.11.1943) wohnte mit seiner Familie von 1931-1937 in der Wasbeker Straße, Ecke Schleusberg. Er fasste in jungen Jahren den Entschluss, Priester zu werden. Unterstützt von dem Kaplan Dr. Schräder machte er das Abitur, um dann in Münster Theologie zu studieren. Mit dem Erhalt der Priesterweihe war Eduard Müller von 1940 an als Adjunkt an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck tätig. Hier verhaftete ihn im Juni 1942 die Gestapo, da er die Predigttexte des Bischofs Graf von Galen verbreitet hatte. Der auch als "Löwe von Münster" bekannte Bischof hatte in seinen Predigten gegen das national-sozialistische Euthanasieprogramm für Geisteskranke protestiert. Ein weiterer Grund für Müllers Verhaftung war seine Kritik an der kirchenfeindlichen Politik des 3. Reiches, wegen der er denunziert wurde. 1943 wurde er durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im gleichen Jahr am 10. November in Hamburg zusammen mit drei weiteren Geistlichen aus Lübeck hingerichtet. Die katholische Kirche ehrte Müller durch die Anbringung einer Gedenktafel an der St. Maria-Vicelin-Kirche in der Bahnhofstraße, wo er getauft worden war. Außerdem wird den Lübecker Märtyrern jedes Jahr zur Todesstunde 18 Uhr am 10. November in Gedenkgottesdiensten gedacht. Am 25.06.2011 wurde Eduard Müller in Lübeck selig gesprochen. Im September 2012 wurde die Erzbischöfliche Stiftung Lübecker Märtyrer errichtet.