Hermann Plaut

Hermann Plaut wurde am 02.02.1906 in Frankershausen, Berkatal (Hessen-Nassau) geboren. Vom 17. Jahrhundert bis 1938 gab es dort eine jüdische Gemeinde und eine Synagoge. Seine Eltern hießen Rudolf Plaut und Julchen Isaak. Am 17.05.1939 lebte Plaut im Lager in der Wittorfer Str. 136 in Neumünster, zusammen mit seiner Frau Frieda (geborene Ruhkopf 09.02.1913), Tochter Waltraud (geb. 22.05.1934) und Sohn Willi (geb. 31.05.1931). Am 11.07.1941 wurde Tochter Hedda Louise geboren, am 24.12.1945 Sohn Wolf-Dieter.

 

 

Die gesamte Familie wurde kollektiv rassisch verfolgt, obwohl Plaut, von Beruf "Arbeiter", zum Christentum konvertiert war. 1933 wohnte Hermann Plaut noch in der Flensburger Straße 5. Seit 1939/1940 unterlag sie Ausgangsbeschränkungen. Ihre städtische Wohnung mussten sie räumen und in die Gemeinschaftsunterkunft in der Wittorfer Straße 136 ziehen. Am 17.02.1945 wurde Hermann Plaut aufgefordert, sich bei der Gestapo zu melden. Anschließend wurde er nach Theresienstadt deportiert. Hermann Plaut überlebte den Holocaust. Nach der NS-Zeit kehrte er nach Neumünster zurück.

 

 

Hermann Plaut starb am 15.09.1992 in Neumünster. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof von Abterode beerdigt (Grab Nr. 266). Sein Vater Rudolf starb am 06.12.1941 in Eschwege (Hessen). Seine Mutter Julchen wurde 1944 im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Seine Schwester Paula (verheiratete Rosenthal 13.08.1907) wurde ebenfalls Opfer des Holocausts. Sie wurde am 9.12.1941 ins Rigaer Ghetto deportiert und ermordet. Seine zweite Schwester Selma überlebte den Holocaust und starb 1969 in England.

 

 

Für Hermann Plaut ist bisher kein Stolperstein in Neumünster verlegt.

 

 

Quelle:
- Befragung Herrn Plaut 1983 durch Hartmut Kunkel, StA NMS
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Tracing the Past e.V.: Angaben aus der Volkszählung: (1.1) Bundesarchiv, R 1509 (Reichssippenamt). Volks-, Berufs- und Betriebszählung am 17. Mai 1939.
- jinh.lima-city.de/gene/chris/plaut/Nachkommen_Abraham_Plaut_aus_Frankershausen.htm; zuletzt abgerufen am 09.06.2019
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ahnenreich.de/retrospect/juden/index.php; zuletzt abgerufen am 01.07.2019
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Gedenkbuch des Bundesarchivs Berlin
- Alemannia Judaica (Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum)