Paul Fechner wurde am 16.12.1896 in Otteraue / Bromberg / Polen geboren. Er lebte mit seiner Frau Alice, einer 1904 als Alice Jenssen geborenen Britin, Tochter Irene und Sohn Hans am Hansaring 3.
Fechner wurde laut Akte des Landesarchivs Schleswig-Holstein schikaniert und musste Benachteiligungen erdulden. Er hatte eine Ausbildung zum Diplom-Handelslehrer an der Handelshochschule Berlin absolviert und war 1937 Stellvertreter des Direktors. Im selben Jahr empfiehl der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB), dem 1936 der Studienrat Laage vorstand, den Lehrer wegen des Einflusses seiner jüdischen Ehefrau in den Ruhestand zu versetzen. Hinter dem Namen Alice Fechners in der Liste "Angaben aus der Volkszählung: (1.1) Bundesarchiv, R 1509 (Reichssippenamt). Volks-, Berufs- und Betriebszählung am 17. Mai 1939" steht der Eintrag "NNJJ". Der Buchstabe "N" bedeutet "nichtjüdisch", der Buchstabe "J" jüdisch". Alice Fechner hatte nach der Rassenideologie der Nazis also jüdische Großeltern mütterlicherseits und war damit "Mischling erstes Grades".
Quellen:
- StA NMS MA 4396, Schreiben des OB an die NSLB Kreisgruppe vom 18.01.1937
- Angaben aus der Volkszählung: (1.1) Bundesarchiv, R 1509 (Reichssippenamt). Volks-, Berufs- und Betriebszählung am 17. Mai 1939.
